23.05.2018

Windows 10 Creators Update - Erfahrungen und Tipps

Windows 10 UpdateDas Creators Update wird über die nächsten Wochen ungefragt verteilt

Am 11.04.2017 veröffentlichte Microsoft das vierte grosse Update für Windows 10. Dieses Update wird über die nächsten Wochen verteilt. Microsoft will künftig die grossen Funktionsupdates zweimal im Jahr durchführen. Jeweils im März und im September sollen die Updates fertig gestellt werden und die Verteilung erfolgt anschliessend in den Wochen danach. Wie bei allen Updates von Windows 10 erfolgt auch die Installation des Creators Updates ungefragt. Die einzige Möglichkeit ein Update zu verhindern ist den PC vom Internet zu trennen.

Problemstellungen des Creators Updates

Nach der Aktualisierung werden teilweise Standardeinstellung übernommen, insbesondere bei Datenschutzeinstellungen, bei Standard Apps oder bei den Browsern. Da die Windows Updates zwar verzögert werden können, irgendwann aber installiert werden müssen, empfehlen wir das Update zuzulassen und nach der Aktualisierung individuelle Einstellungen wieder vorzunehmen. Sollte der PC trotzdem nicht wie gewünscht funktionieren, so kann eine komplette Neuinstallation inklusive Creators Update helfen. Oder sonst bleibt nur die Möglichkeit abzuwarten bis Microsoft und andere Software Hersteller eventuelle Fehler beheben.

Die einzige Möglichkeit das Creators Update zu verhindern ist den PC vom Internet zu trennen. Das kann sinnvoll sein wenn auf dem PC viele Software Anwendungen von "kleinen Herstellern" laufen, die neue Funktionen des Creators Update nicht integriert haben, zum Beispiel bei Flugsimulatoren. Wird erst nach dem Creator Update realisiert, dass einige Anwendungen nicht mehr korrekt laufen, so empfehlen wir ein früheres Backup ohne Creators Update zurückzulesen. Danach kann der PC vom Internet getrennt werden und dann bleibt nur die Hoffnung, dass es ein Update fürs Update gibt bis der PC wieder mit den Internet verbunden wird.

Das Creators Update bringt auch viele teilweise nützliche Neuerungen wie den Game Mode

Mit dem neuen Update gibt es aber auch viele Verbesserungen. Es gibt einige Design Änderungen, die aber nicht essenziell sind. Weitere nützliche Funktionen betreffen zum Beispiel die Stromsparfunktion oder die Erweiterung des Funktionsumfangs von Microsoft Apps.

Eine grosse Neuerung möchte ich hervorheben: der sogenannte Game Mode oder Spielemodus. Dieser soll der Ausführungsdatei eine sehr hohe Priorität verschaffen und stuft Hintergrundprozesse stärker zurück als sonst. Zudem wird die CPU-Zeit inklusive der Kernzuordnung besser auf die Threads des Spiels fokussiert. Gleiches gilt für die Rechenzeit der GPU und bestimmte Speicherbereiche, die freigehalten werden. Die Idee dahinter ist, ein flüssigeres Spielgefühl zu garantieren, statt stumpf die durchschnittliche Bildrate zu steigern.

Den neuen Game Mode habe ich mit drei Games und zwei Benchmarks getestet. Die Games sind: Far Cry 4, Witcher 3 und Forza Horizon 3. Die Benchmarks werden die altbekannten Benchmarks von Unigine sein: Valley und Heaven.

Bei jedem Game wird die gleiche Szene zweimal durchgespielt, einmal mit und einmal ohne Spielemodus. Bei den Benchmarks werden je zwei Durchläufe zweimal mit und zweimal ohne Spielemodus gemacht.

Dies die Resultate (SM = Spielemodus):

 

Far Cry 4

Witcher 3

Forza Horizon 3

Valley

Heaven

max. FPS mit SM

88

69

112

174

183

max. FPS ohne SM

85

67

101

174

183


Infos zu den Resultaten: Das Gamer-Rig besteht aus einem i7 7700K@4.8GHz, einer nVidia GTX 1060 6GB und 16GB 2400MHz RAM. Die Games waren auf einer Samsung 960 Pro 1TB SSD installiert.

Was mich sehr überrascht hat ist, dass der Spielemodus tatsächlich etwas bringt. Vor allem bei hauseigenen Games. In unserem Fall beim Forza Horizon 3. Dort brachte der Spielemodus satte 11.1% mehr Leistung. Bei anderen Games war der Unterschied nicht so extrem deutlich. Im Schnitt so ca. 2.5 -3.5 %. Bei synthetischen Benchmarks hingegen, war kein Unterschied festzustellen. Was ich gefühlsmässig auch noch festgestellt habe war, dass die Games mit eingeschaltetem Spielemodus allgemein «runder» liefen.

Der Spielemodus, den Microsoft im neuen Creators Update eingebaut hat, wirkt aber noch eher unausgereift. Die Bedienung über die Tastenkombination «Windowstaste + G» ist recht mühsam und unübersichtlich. Die Idee, die sich dahinter verbringt, finde ich persönlich genial und muss unbedingt weiterentwickelt werden. Die Unterstützung von weiteren Games und die Optimierung bei vielen laufenden Hintergrundprozessen müsste noch verbessert werden, dann könnte dieser Spielemodus durchaus seinen Erfolg feiern.

Fazit zum Creators Update

In der Summe ist das Creators Update trotz Nachteilen eine gelungene Weiterentwicklung. Es werden viele bisherige Macken von Windows 10 korrigiert. Zudem werden nützliche Funktionen nachgerüstet. 

Alle brentford Systeme mit Windows 10 werden inklusive Creators Update ausgeliefert so dass es keine Einstellungs- oder Treiberprobleme nach Inbetriebnahme des PCs gibt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Software kleinerer Hersteller mit dem Creators Update nicht kompatibel ist. In dem Fall kontakieren Sie bitte den Software Hersteller um zu erfahren wann die Bugs behoben werden.

Über den/die Autor(in)

A photo of Philipp Furrer

Philipp Furrer / Leiter Technik

Philipp Furrer startete bei brentford ag im Sommer 2009 mit der Ausbildung zum Informatiker. Nach erfolgreichem Lehrabschluss hat Philipp Furrer eine Anstellung bei brentford ag angenommen und hat sich weiter entwickelt zum Leiter der Technik. In sein Aufgabengebiet gehören neben der PC Herstellung die Konzipierung, und das Testen von neuen Konfigurationen und Technologien.

In seiner Freizeit ist Philipp ein begeisterter Gamer. Er spielt regelmässig aktuelle sowie auch ältere Games. PCs und das ganze Drumherum ist seine grosse Leidenschaft.