07.04.2021

Intels neuer Top Prozessor Core i9 11900K im Test

Überrascht uns Intel für einmal?

Der Osterhase hat auch uns eine kleine Freude bereitet und uns pünktlich zu Ostern den neuen Intel Prozessor vorbeigebracht. Es handelt sich um den i9 11900K mit 8 resp. 16 Kernen die auf Grundtakt mit 3.5GHz und mit Boost bis auf 5.3GHz takten.

Ich habe den Prozessor natürlich direkt auf Herz und Nieren getestet. Als ehemaliger Intel-Fan habe ich insgeheim gehofft, dass Intel da etwas Solides abgeliefert hat.

Getestet habe ich auf einem Z590-A Pro Mainboard von MSI. Verbaut waren 2x 32GB 3200MHz RAM und die Testinstallation machte ich auf einer 1TB SN750 M.2 SSD von Western Digital.

In erster Linie wollte ich herausfinden, wie sich der neue Intel Prozessor im Vergleich zum AMD Ryzen 7 5800X schlägt, da der auch 8 bzw. 16 Kerne hat. Auch den Vergleich zum direkten Vorgänger, dem i9 10900K Prozessor habe ich gemacht.

Ich habe diverse CPU Benchmarks durchgeführt, den Fokus aber auf Cinebench gelegt. Auch im Gamingbereich habe ich den Prozessor getestet und mit 3D Mark ein paar Gaming Benchmarks durchlaufen lassen.

Testresultate überzeugen nicht wirklich

11900k

Wie Ihr seht, ist der Intel i9 11900K im Singlecore Test nicht wesentlich schneller (ca. 1.5%) als der Ryzen 7 5800X von AMD. Im Vergleich zum Intel i9 10900K ist er aber doch ca. 20% schneller im Singlecore Test.

11900K Multicore

Bei den Multicore Resultaten von CinebenchR23 sieht es etwa gleich aus. Der Intel i9 11900K ist nur ca. 5% schneller als der Ryzen 7 5800X. Die einzige Ausnahme ist da der i9 10900K, der hat aber auch 10 resp. 20 Kerne, heisst 2 resp. 4 Kerne mehr als der i9 11900K.

Auch im Workstation Bereich habe ich einen Benchmark laufen lassen. Da ist der V-Ray Bench zum Zuge gekommen.

V-Ray Benchmark

Hier ist der i9 11900K sogar schlechter als der Ryzen 7 5800X (ca. 4%). Auch hier wieder der Peak vom i9 10900K, da der mehr Kerne zum Rechnen hat.

Kommen wir nun zu den Gaming Benchmarks. Hier soll laut Intel die Stärke Ihres neuen Prozessors liegen.

Zu den Tests: Ich habe die Benchmarks immer mit einer RTX 3080 gemacht, so dass nur der Prozessor der Unterschied ist und es vergleichbar bleibt.

11900k Timespy

Der Unterschied vom Ryzen 7 5800X zum Intel i9 11900K ist nur knapp 1%. Auch hier nutzen die zwei Kerne dem i9 10900K, um den Testsieg zu holen.

11900K Port Royal

Auch beim Port Royal Benchmark sind die Unterschiede minim. Vom Ryzen 7 5800X zum i9 11900K sind es nur gerade mal knapp 1%. Der i9 10900K schiebt sich da schön dazwischen. Unterschied zum i9 11900K: 0.2%. Da könnte man die Messtoleranz mit einberechnen und dann könnte man sagen, dass die beiden Prozessoren gleich schnell sind.

Interessant wird es wenn diese Leistung in Relation zum Preis gesetzt wird:

Preis 11900k

Der Preisunterschied am 01.04.2021 war doch gewaltig. Klar, der Intel i9 11900K ist noch sehr neu. Aber der Preis war doch fast 32% höher als der vom AMD Ryzen 7 5800X. Auch im Vergleich zum i9 10900K waren es 27%, die man mehr bezahlen musste.

Fazit: AMD bleibt unser Favorit

Ich hatte anfangs erwähnt, dass ich gehofft habe, dass da Intel etwas Solides abliefert. Leider wurde ich enttäuscht. Wenn ich das Preis-Leistung-Verhältnis anschaue, greife ich lieber zum AMD Ryzen 7 5800X. Denn der Prozessor ist in den Benchmarks nur minim schlechter, ist aber über 30% günstiger. Auch im Gaming Bereich hat der i9 11900K nicht überzeugt. Auch hier ist er nur minim schneller.

Wer aber einen Prozessor braucht, der viel Singlecore Power hat und der Preis zweitrangig ist, dann kann man zum neuen Intel i9 11900K greifen.

Die Intel Prozessoren der 11. Generation werden immer noch mit der alten 14 nm Fertigungstechnologie hergestellt während AMD schon lange Prozessoren mit 7 nm Fertigung auf dem Markt hat. Es erstaunt deshalb nicht, dass Intel mit dem Core i9 11900K Prozessor kein grosser Wurf gelungen.

Nun, bei der oft gestellten Frage: Intel oder AMD? Muss ich weiterhin sagen: ganz klar AMD!

Über den/die Autor(in)

A photo of Philipp Furrer

Philipp Furrer / Leiter Technik

Philipp Furrer startete bei brentford ag im Sommer 2009 mit der Ausbildung zum Informatiker. Nach erfolgreichem Lehrabschluss hat Philipp Furrer eine Anstellung bei brentford ag angenommen und hat sich weiter entwickelt zum Leiter der Technik. In sein Aufgabengebiet gehören neben der PC Herstellung die Konzipierung, und das Testen von neuen Konfigurationen und Technologien.

In seiner Freizeit ist Philipp ein begeisterter Gamer. Er spielt regelmässig aktuelle sowie auch ältere Games. PCs und das ganze Drumherum ist seine grosse Leidenschaft.