23.05.2018

Zusammenstellung eines aktuellen Gamer PCs - Tipps von unseren Spezialisten

Wie finde ich in der grossen Auswahl einen passenden Gamer PC?

Wir bauen tagtäglich Gamer PCs und sammeln dabei viele Erfahrungen. Wir gamen auch selber. Wir wissen, wie die Hardware mit den Games funktioniert. 

Tipps zum Zusammenstellen eines optimalen Gamer PCs

Ich möchte euch zeigen, was Hardware-mässig wichtig ist, um mit einem PC das beste Gameerlebnis zu erfahren:

Grafikkarte

Essenziell bei einem Gamer-PC ist die Grafikkarte oder auch GPU (Graphics Processing Unit) genannt. Einfach gesagt werden mit der Grafikkarte die Daten zu Bild umgewandelt und per Grafikschnittstelle ausgegeben. Um heutige Games mit anständigem Detailgrad und Full-HD spielen zu können, ist mindestens eine nVidia GTX 1060 oder AMD RX 580 nötig. Wenn mit 2K oder sogar 4K Auflösungen gespielt wird und auch der Detailgrad höher eingestellt wird, empfehle ich eine nVidia GTX 1080 oder die 1080 Ti. Von der AMD Seite könnte man die AMD RX Vega 64 in Betracht ziehen um mit 2K oder 4K zu spielen.

Die Verwendung von 2 oder mehr Grafikkarten ist gut zu überlegen. Einige Games können von der Mehrleistung überhaupt nicht profitieren da sie nicht für Mehr-GPU-Systeme optimiert sind. Beim Einsatz von mehreren Monitoren können 2 Grafikkarten Sinn machen. 2 Grafikkarten ist das Maximum für Games. Noch mehr Grafikkarten bringen nur sehr wenig mehr Leistung.

Prozessor

Auch sehr wichtig für gute Gameperformance ist der Prozessor, auch CPU (Central Processing Unit) genannt. Früher war es so, dass die meisten Games nur auf Singlecore Basis programmiert wurden. Das heisst, dass das Game nur ein Core ausgelastet hat. Mittlerweile ist es so, dass die meisten Games Multicore fähig sind und mehrere Cores gleichzeitig benützen und auslasten können. Daher ist die Kombination von mehreren Cores in Verbindung mit hoher Singlecore Leistung die optimalste Lösung.

Der im Oktober 2017 neu erschienene Intel Core i7 8700K mit 6 Cores + HT (Hyper-Threading) also 12 Cores und mit max. 4.7GHz Taktrate ist die beste momentan verfügbare Option bei einer Preis-Leistungs Betrachtung. Dieser Prozessor kann auf 5 GHz oder mehr übertaktet werden. So gewinnt man nochmals ca. 10% Mehrleistung. Wenn das Budget nicht so hoch ist, kann auch gut ein neuer Core i5 8600K Prozessor eingesetzt werden, der 6 Cores und bis zu 4.3 GHz Taktrate hat und ebenfalls gut übertaktet werden kann.

Auch von AMD gibt es gute Alternativen. Der beste Prozessor für diesen Bereich ist der AMD Ryzen 7 1800X mit 8 Cores + SMT (Simultaneous Multithreading) also 16 Cores und mit max. 4.0 GHz Taktrate. Auch dieser Prozessor kann übertaktet werden um noch mehr Leistung aus dem CPU herauszuholen. So ca. max. 4.4GHz sollten möglich sein.

Beim Übertakten ist zu beachten, dass diese hohen Werte nur erreicht werden, wenn die Kühlung und die Konfiguration stimmen.

Natürlich können noch stärkere Prozessoren wie ein Intel Core i9 Prozessor oder ein AMD Threadripper Prozessor eingesetzt werden. Bei vielen Games bringt das nicht wirklich mehr Leistung, es kann aber ein Vorteil sein für spezifische Anwendungen wie Game Streaming. Auch wenn der PC nicht zur zum Gamen, sondern zum Beispiel auch für Bild- oder Videobearbeitung eingesetzt wird, ist ein starker Prozessor eine gute Wahl.

Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher, auch RAM (Random-Access Memory) genannt, wird gebraucht um Dateien schnell zwischenzuspeichern. Einfach erklärt kann man den RAM mit einem Schreibtisch vergleichen. Je grösser der Schreibtisch, desto mehr Unterlagen, Ordner und Aufgaben können gleichzeitig darauf abgelegt werden. Für heutige Games sollte man min. 16GB RAM verbaut haben. Und wenn man in 4-5 Jahren auch noch genügend RAM haben möchte, dann kann man 32GB verbauen.

Die Taktrate der RAM spielt bei den Games eine weniger wichtige Rolle. Der Unterschied von 2400MHz zu 3000Mhz ist nicht immer spürbar.

Speicher / SSD und Festplatte

Für heutige Games werden meist 30GB und mehr als Speicherplatz benötigt. Wenn man mehrere Games gleichzeitig installiert hat, ist mindestens eine 1TB grosse SSD nötig. Da SSDs nie mehr als 90% gefüllt werden sollten, gilt der Grundsatz: lieber zu viel als zu wenig!

Bei den SSDs gibt es zwei verschiedene Schnittstellen:

Zum einen die seit 2009 eingeführte SATA 3.0-Schnittstelle, die theoretisch max. 750MB/s Schreib- und Lesegeschwindigkeit möglich macht. Erreicht werden diese Geschwindigkeiten aber nicht. Die schnellste SATA SSD auf dem Markt (Samsung 850 Pro) erreicht max. 564MB/s beim Lesen.

Zum anderen die seit 2012 eingeführte m.2 Schnittstelle. Diese Schnittstelle erreicht theoretisch max. 4GB/s Schreib- und Lesegeschwindigkeit. Auch diese Geschwindigkeit wird nicht erreicht. Die schnellste auf dem Markt erhältliche m.2 SSD (Samsung 960 Pro) erreicht beim lesen max. 3200MB/s. Die m.2 SSDs sind also ca. 5 mal schneller als die SATA SSDs. Sind aber im Schnitt ca. 0.5-0.75 mal teurer.

Nun meine Empfehlung für den optimalen Gamer-PC:

Beim Speicherplatz sollte besser nicht gespart werden. Eine 250 - 500GB m.2 SSD für das Betriebssystem und eine 500 GB bis 2000 GB TB m.2 oder SATA SSD für die Games. Als Datencontainer kann noch eine «normale» 2-6 TB HDD verbaut werden. 

Oder eine 2-4 TB grosse SSD. Je nach Budget.

Mainboard

Mainboards, oder auch Motherboard genannt, gibt es in hundert verschiedenen Varianten und Ausführungen. Wichtig beim Mainboard ist, dass der Chipsatz übertaktungsfähig ist. Es muss ein Z2xx oder Z3xx Chipsatz sein. Auch wichtig beim Mainboard ist, dass die North- und Southbridge Kühlung ausreichend vorhanden ist. Denn ein Mainboard ohne diese Kühlung gilt in der Branche als «billig» und die Übertaktungsmöglichkeiten sind eingeschränkt.

Bei Verwendung von 2 oder mehr Grafikkarten ist zu beachten, dass genügend PCIe Schnittstellen vorhanden sind. Die gewählte RAM Grösse und Frequenz müssen vom Mainboard unterstützt werden. Auch bei der Verwendung von m.2 Schnittstellen muss das Mainboard diese Schnittstelle besitzen.

Die heutigen Mainboards haben gute Soundchips verbaut, sodass der Einsatz einer zusätzlichen Soundkarte überflüssig ist. Ausser wenn spezielle Sound Ausgabe gewünscht wird. Auch eine zusätzliche LAN-Karte macht keinen Sinn, denn die meisten Mainboards haben sehr gute Intel oder Realtek LAN Schnittstellen verbaut. Es gibt sogar schon Mainboards mit 10Gbit/s LAN-Schnittstellen.

Netzteil

Beim Netzteil gibt es zwei Werte auf die man achten sollte. Die Wattstärke und die 80-PLUS Zertifizierung. Die 80 PLUS Zertifizierung bestimmt den Wirkungsgrad des jeweiligen Netzteils. Meine Empfehlung ist es, ein Netzteil ab der Stufe «80 PLUS Silber» zu verwenden. Diese Zertifizierung bedeutet, dass der Wirkungsgrad unter Last 87% nicht unterschreiten darf.

Bei der Wattstärke kommt es immer darauf an, was man verbaut hat. Die Stromfresser sind CPU, GPU und Mainboard. Die SSDs sowie auch DVD-Laufwerke und HDDs brauchen nicht extrem viel Strom. Es gibt diverse Wattstärkerechner um so die nötige Wattstärke zu berechnen. 

Laufwerk

Ein DVD- oder Bluray-Laufwerk wird heute nicht mehr verwendet. Über Steam, Origin, Uplay, GOG, usw… können die Games gekauft und heruntergeladen werden, sodass kein Laufwerk mehr benötigt wird. Höchstens bei älteren Games die noch auf DVDs sind, oder wenn mal ein DVD oder Bluray Film geschaut wird, kann ein passendes Laufwerk eingebaut werden.

Gehäuse

Das Gehäuse ist definitiv Geschmacksache. Es gibt Gehäuse mit Fenstern, RGB-LEDs, RGB-Lüftern, oder aber auch ganz schlicht und ohne Schnickschnack. Ich kann euch nur empfehlen, dass ein Gehäuse verwendet wird, dass genügend gute Kühlung hat, damit die Komponenten gut gekühlt werden und lange «leben». Und natürlich muss man sich für ein Gehäuse entscheiden, wo die gewählte Hardware genügend Platz hat und alles eingebaut werden kann.

Betriebssystem

Als Empfehlung für das beste Betriebssystem würde ich Windows 10 nehmen. Mit diesem Betriebssystem laufen praktisch alle Games die auf dem Markt sind. Auch durch die vielen Updates ist Windows 10 brauchbarer geworden als noch am Anfang. Der Anteil von Windows 10 Nutzern bei der Steam Statistik zeigt, dass über 50% der Steam-Nutzer Windows 10 nutzen.

Mein PC und meine Games

Wie erwähnt game ich auch. Und ich schätze es wenn mein PC viel Performance für Games hat. So ist mein PC zusammengestellt:

  • i7 8700K übertaktet auf 5.0GHz
  • Mugen MAX Kühler
  • ROG STRIX Z370-E GAMING Mainboard
  • 32GB 2400MHz DDR4 RAM 2x16GB
  • 250GB 960 EVO m.2 SSD für OS
  • 1TB  850 EVO SATA SSD für Games
  • 1TB WD Black für Datenablage
  • GTX 1080Ti Strix
  • 850 Watt 80PLUS Gold Netzteil

 
Diese Games spiele ich zur Zeit:

  • ELEX
  • FIFA 17
  • F1 2017
  • FIFA Manager 17
  • Prison Architect
  • Witcher 3
  • Steep
  • Watchdogs 2


Wenn Ihr Euren PC selber zusammenstellen, aber nicht selber bauen wollt, dann findet Ihr auf unserer Webseite eine grosse Auswahl -> zu den brentford Gamer PCs. Wenn Ihr Fragen zur Zusammenstellung Eures PCs habt, sind wir gerne für Euch da.

Über den/die Autor(in)

A photo of Philipp Furrer

Philipp Furrer / Leiter Technik

Philipp Furrer startete bei brentford ag im Sommer 2009 mit der Ausbildung zum Informatiker. Nach erfolgreichem Lehrabschluss hat Philipp Furrer eine Anstellung bei brentford ag angenommen und hat sich weiter entwickelt zum Leiter der Technik. In sein Aufgabengebiet gehören neben der PC Herstellung die Konzipierung, und das Testen von neuen Konfigurationen und Technologien.

In seiner Freizeit ist Philipp ein begeisterter Gamer. Er spielt regelmässig aktuelle sowie auch ältere Games. PCs und das ganze Drumherum ist seine grosse Leidenschaft.